Wie es draußen rieselt, rinnt,
mit grauen Fäden rings mein Haus umspinnt
und raunt und rauscht die ganze lange Nacht
vom trüb umwölkten Himmel leis und sacht,
ein feines Sprühen webt um Strauch und Baum,
fast lautlos, still, ich hör es kaum.
Das ist des Regens müdes Flüsterlied,
wenn er des Nachts grau durch die Lande zieht,
in einen tiefen Schlaf hat es mich versenkt,
und mich ein wunderseltner Traum umfängt:
Da draußen bei den schimmernd nassen Wegen
sah ich ein blasses Wesen stehen im Regen.
Es ist die Regenfrau, sie zieht nächtlich um mein Haus
und schüttelt ihren grauen Schleier aus,
das raunt und rauscht die ganze lange Nacht,
darum bin ich aus meinem Traum erwacht.
Als dann der Morgen sein blasses Licht
bleich durch die wässrig blauen Scheiben bricht,
zum Fenster lausche einsam ich hinaus,
da weht ein trockner Wind rings um mein Haus.
Die Regenfrau, die ich im Traum gesehen
längst wird auf fernen Wegen sie schon gehen.
copyright by Karin Kronreif
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