Ich bin Willi…..eigentlich ein „Steirerbua“ aber lebe seit einem Jahr in Wien. Bei einer ziemlich coolen Familie, so finde ich. Ich mag sie alle und wenn sie mich alleine lassen, dann bin ich oft traurig und warte und warte…..dann winsel ich, weil ich mir denke sie hören mich und kommen bald zurück. Wie lange sie weg sind, das kann ich nie genau sagen, denn manchmal schlafe ich ein und manchmal dauert es für mich wie eine Ewigkeit. Aber ansonsten habe ich ziemlich viel Spaß und bin gut drauf!
Leider passiert es in letzter Zeit oft, dass ich immer an der Leine geführt werde. Das nervt mich sehr. Dabei liebe ich es so, mit anderen Hunden zu spielen und mich frei zu fühlen. So eine Freiheit erlebte ich vor ein paar Tagen.
Die, die von allen Karin gerufen wird, ging mit mir – leider an der Leine – spazieren. Auf unsere große Wiese, die mag ich besonders, denn dort rieche ich all meine Freunde und seit kurzer Zeit auch meine Freundinnen. Ja, ich bin ziemlich verliebt….nicht in eine….naja…eigentlich in drei. Am besten riecht aber Ella, meine Ella! Sie ist zwar um einiges größer als ich aber was ist schon eine Größe gegen so einen Duft! Ella riecht einfach toll und Ella ist auch ziemlich schnell. Natürlich nicht so schnell wie ich…..aber sie kann mir gut folgen! Kaum denke ich an Ella bin ich verwirrt….wo war ich stehen geblieben? …ahja….der Spaziergang zur Wiese. Plötzlich kamen die drei Nachbarshunde….die mag ich auch sehr. Und ich hüpfte vor Freude, als ich sie sah. Ich war ganz außer mir und spürte plötzlich wie Karin, die Leine von mir löste! Ahhhhhhhhh….welch herrliches Gefühl und los ging es. Wir spielten fangen…wie immer die Drei gegen mich….aber es machte so richtig Spaß! Plötzlich hörte ich ein Pfeifen und die drei Nachbarshunde stoppten unsere Spielerei und liefen zu ihrer Besitzerin. Ich blieb fassungslos stehen…..wie kann man nur wegen eines Pfiffs ein Spiel unterbrechen? Ich wartete ein wenig und hörte auch meinen Namen rufen: „Willi hier!“ Ohhhh…jetzt war mir alles klar….das Ende der Freiheit…ich muss zurück an die Leine! Und da kam mir der Blitzgedanke….“Nein – ich will Ella besuchen….vielleicht spielt sie ja weiter mit mir!“ Ich wusste ungefähr wo sie lebte…..und los…..ich lief dem Geruch nach. Ich hörte „Williiiiiiii hiiiiiiier!“ zwar ständig rufen……..aber nein….“Ella…ich komme“!!
Ich lief den Weg entlang, den ich auch gut kannte und je länger ich lief umso lauter wurde es……ahja…..das waren diese Stinker die so laut waren und ich erinnerte mich, dass mich Karin immer ganz kurz an der Leine nahm, wenn wir an ihnen vorbeigingen! Diese Stinker…mhmmmmm…..wo war eigentlich Karin? Ich drehte mich kurz um, aber ich sah sie nicht….Leise hörte ich sie aber und irgendwie bekam ich ein schlechtes Gewissen….sollte ich zurück?! Die Stinker wurden immer lauter und ich war mir nicht mehr sicher, ob das eine gute Idee war, Ella alleine aufzusuchen. Ich blieb stehen und da sah ich sie, meine Karin….als sie mich erblickte, da war sie ziemlich ruhig und rief mich sehr freundlich! Der raue Ton von vorhin war weg…..naja….und weil sie so lieb war, setzte ich mich und wartete bis sie ganz nah bei mir war. Sie streichelte über meinen Kopf…..es machte klick….und schon war ich wieder an der Leine! Karin ging wortlos mit mir zurück und ich trippelte brav neben ihr her….ohne ziehen und ohne ständig am Boden herum zu riechen. Zwar entdeckte ich ein paar übercoole Erdhügel…die Besten um die Nase darin einzugraben….aber ich tat so als würde ich sie gar nicht sehen!